Die Geschichte Kölns geht bis weit ins Römerreich zurück. Fast in jedem Zeitalter war die Stadt von herausragender Bedeutung in Politik, Religion und Wirtschaft, weshalb sie auch wie keine andere deutsche Stadt, über zahlreiche einzigartige Baudenkmäler aus allen Epochen verfügt.
Bereits für die Jahre um 4.500 vor unserer Zeitrechnung lassen sich Spuren einer menschlichen Besiedelung auf dem Gebiet des heutigen Kölns feststellen. In Dellbrück kann man noch Zeugen der Eisenzeit besichtigen. Fast 700 Hügelgräber aus dem 12. Jahrhundert vor der Zeitrechnung sind hier bis heute erhalten.
Der römische Kaiser Julius Cäsar hatte als Statthalter Galliens die Gebiete bis zum Rhein erobert. Nach mehreren Besitzstreitigkeiten zwischen Römern und Germanen erhielt Köln im 1. Jahrhundert den Status einer römischen Kolonie mit dem Namen Colonia Claudia Ara Agrippensium (CCAA). Darin enthalten ist der Name des Königspaares Claudius und Agrippina. Letztere wurde auch als Mutter des Römerkaisers Nero berühmt. 89 erhielt Köln den Status der Provinzhauptstadt. Im Laufe vieler kriegerischer Auseinandersetzungen u.a. unter Kaiser Nero wurden bis zum dritten Jahrhundert Stadtmauern errichtet. Teile davon sind bis heute erhalten.
Von Beginn des zweiten bis zum Ende des dritten Jahrhunderts erlebte Köln eine Blütezeit und war zwischenzeitlich Hauptstadt eines Großreiches, zu dem Gallien sowie zeitweise Spanien. Als prosperierende Stadt war CCAA immer wieder heiß umkämpft, der stärkste Gegner der römischen Stadtherren waren dabei die Germanen. Zum Schutz vor ihnen ließ Kaiser Konstantin im Jahr 310 das Kastell Deutz errichten.
Bereits im vierten Jahrhundert lebten ca. 15.000 Menschen im römischen Köln. Funde aus dieser Zeit deuten daraufhin, dass die Bewohner nebeneinander mehrere Religionen wie germanische Kulte, jüdischen Glauben und das Christentum pflegten.
Die Angriffe der Germanen auf die römische Stadt hielten jedoch über die Jahrhunderte an, und spätestens im Jahr 454 fiel Köln durch einen Regentenmord in fränkische Hand.
Zunächst setzte sich innerhalb Kölns das multireligiöse Leben fort. Neben Franken und Germanen gab es eine römische Bevölkerung, die auch Latein sprach.
Im 6. Jahrhundert wurde die Stadt allerdings zum christlichen Bischofssitz erklärt. Damit wurde die Christianisierung der Kölner Bevölkerung vorangetrieben.
In den folgenden Jahrhunderten entstanden einige der ältesten Sakralbauten Deutschlands. Gleichzeitig war die Stadt immer wieder Gegenstand von Eroberungszügen und Machtkämpfen der fränkischen Herrschaftsgeschlechter.
795 wurde Köln Sitz des Erzbischofs. 953 erhielt ein Erzbischof erstmals auch die weltliche Macht über Lothringen und Köln. Diese erzbischöfliche Macht sollte bis zum Jahr 1288 andauern und Köln als mittelalterliches Bistum nachhaltig prägen.
In dieser Zeit wurde die Stadt bedeutend erweitert und es entstanden wichtige historische Bauten, darunter der Neubau des Kölner Doms sowie das Kölner Rathaus. Im Jahr 1040 wurde aber auch die erste Synagoge in Köln errichtet.
Die Übermacht der christlichen Herrscher führte im 13. Jahrhundert zu Zwistigkeiten mit der Kölner Bevölkerung, die in der Schlacht von Worringen ihren Höhepunkt fanden. Obwohl die christliche Macht erhalten blieb, erhielten die Kölner Bürger mehr Rechte und Freiheiten. In der Folge entwickelten sich Wissenschaft und Handel. Für das Jahr 1341 wird erstmals der Kölner Karneval erwähnt.
Die Kölner Bürger gründeten im Jahr 1388 die Kölner Universität und gingen Handels- und militärische Bündnisse mit anderen Städten ein, so wurde Köln am Rhein auch eine wichtige Stadt der Hanse.
1349 kam es zum sogenannten Pestpogrom, bei dem die gesamte jüdische Bevölkerung von Köln zu Tode kam. Spätestens 1424 wurden die letzten jüdischen Überlebenden vertrieben und die Synagoge wurde zerstört.
Köln wurde zur führenden Stadt im Hanseverbund, 1475 erhielt sie zudem den Status als Freie Reichsstadt. Dennoch bewies Köln weiterhin seine „erzkatholische“ Prägung. Zahlreiche Andersdenkende wurden als „Ketzer“ und „Hexen“ verbrannt. Zudem gab es mehrere spektakuläre Bücherverbrennungen, unter anderem gingen Schriften von Martin Luther in Flammen auf. Zusätzlich beschloss der Rat der Stadt eine Meldepflicht für Protestanten.
Als Freie Handelsstadt erbaute Köln 1553 die Kölner Börse. Auch erwiesen sich die Kölner als recht erfinderisch. Um 1716 wird hier die erste Parfümfabrik der Welt gegründet und damit eine Marke geboren, die bis heute unübertroffen scheint: Das Eau de Cologne.
Die Vorherrschaft der Katholiken fand ihr Ende um 1798. Unter dem französischen Eroberungsfeldzug von Napoleon erhielten alle Kölner die französische Staatsbürgerschaft. Die Besitztümer der Kirchen und Klöster kamen im Zuge der Säkularisation in weltliche Hände. Die christliche Universität wurde geschlossen. In dieser Zeit wurde in Köln die erste Industrie- und Handelskammer auf deutschem Boden gegründet.
Zwar gehörte Köln ab 1815 wieder zu Preußen, doch behielt die Stadt noch bis 1848 die französische Währung bei.
Einer der berühmtesten Persönlichkeiten Kölns dieser Zeit war Karl Marx, der damals die Rheinische Zeitung leitete. Zur damaligen Zeit hatten sich in Köln die ersten Arbeiterdemonstrationen gegen die Ausbeutung in den Fabriken organisiert. Ihren Höhepunkt fanden sie im Kölner Fenstersturz. Auf der Flucht vor den Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der preußischen Armee stürzten sich zwei Kölner Stadträte aus Rathausfenstern.
1871, nach dem Ende des französischen Krieges, und der Reichsgründung wird auch Köln vom allgemeinen industriellen Aufschwung erfasst. Im Zuge dieser Industrialisierung kam es zur Eingemeindung vieler Nachbarorte, so auch der Gemeinden rechts des Rheines. Gleichzeitig kam es zu einer starken Zuwanderung, mit der sich auch wieder ein jüdischer Bevölkerungsanteil entwickelte.
Aber auch als Erzbistum etablierte sich Köln nun erneut. 1842 gründete sich der Zentral-Dombau-Verein. Durch ihn wurde der Dombau, der seit langer Zeit zum Erliegen gekommen war, wieder vorangetrieben. Im Jahr 1880, 632 Jahre nach der Grundsteinlegung, konnte der Kölner Dom dann endlich vollendet werden. Gleichzeitig entstand die Dombrücke, die erste feste Rheinbrücke seit 953.
Mit der Stadterweiterung begannen die Kölner Bürger 1881 auch mit dem Abriss der alten Stadtmauer.
Bei der Mobilmachung zum ersten Weltkrieg zeigten sich die Kölner besonders begeistert. 1918 mit dem Einmarsch der britischen Besatzungstruppen endete dann die Herrschaft Preußens und auch Köln gehörte zur Weimarer Republik.
Wie in allen deutschen Städten erlebte auch Köln in den Zwanziger Jahren eine Zeit des rasanten wissenschaftlich-technischen und industriellen Fortschritts. 1920 wurde die Universität neu gegründet, 1924 der Rohbau des damals höchsten europäischen Wolkenkratzers, des Hansa-Hochhauses, fertig gestellt. Im selben Jahr fand erstmals die Kölner Messe statt. Ein Jahr später installierte das jüdische Kaufhaus Tietz die erste Rolltreppe Deutschlands. Der amerikanische Automobilkonzern Ford gründete in Köln-Niehl eine Niederlassung. Zur selben Zeit nahm der Westdeutsche Rundfunk in Köln seinen Betrieb auf. Bürgermeister war in dieser Zeit der noch junge Konrad Adenauer.
Nachdem sich die Nazis in Deutschland etabliert hatten, versuchte die Kirche im Erzbistum Köln sich auf verschiedene Weise gegen die neuen Machthaber und ihre Ideologie zu wehren. Unter Erzbischof Schulte wurden deutschlandweit die „Katechismuswahrheiten“ verbreitet. Trotz offener Kritik an der Herren- und Rassenideologie ging die Kirche nie in eine offene politische Konfrontation gegen das staatliche Regime.
Am Ende des zweiten Weltkrieges wurde Köln eins der Hauptziele der alliierten Bombenangriffe. Insgesamt musste die Stadt 262 Luftangriffe, darunter sogenannte Flächenbombardements, über sich ergehen lassen. Etwa 95 % der Altstadt waren 1945 zerstört.
In den Nachkriegsjahren entwickelte sich Köln zu einer wichtigen Kultur- und Medienstadt. Besonders im Bereich der bildenden Kunst wurden einige wichtige Museen gegründet, darunter das Wallraf-Richartz-Museum für Bildende Kunst und das Museum für Ostasiatische Kunst. Die Art Cologne ist Deutschlands wichtigste Kunstmesse.
Seit 1980 ist Köln konstant eine Millionenstadt. Als Wirtschaftsstandort profitiert es von der Binnenschifffahrt auf dem Rhein und von der Nähe zum Ruhrgebiet. Starke Branchen in Köln sind traditionell die Parfüm- und Kosmetikindustrie, die chemische und die Automobil-Industrie.
Auf der Liste der meistbesuchtesten Städte Deutschlands steht Köln auf Platz 5. Der größte Zustrom dürfte wohl alljährlich im Februar stattfinden, wenn in Köln die sogenannte fünfte Jahreszeit, der Karneval, beginnt.